• Fachschule für Sozialwesen
  • Sophienpflege

Politikunterricht mit Omas gegen rechts

Text: Dorothee Wieland
Foto: Steffen Müller
Datum: 14.05.2025
 

Welche Auswirkung hatte die Erziehung während der NS-Zeit weit über das Kriegsende hinaus? Denn auch nach 1945 sind die Auswirkungen der Erziehungsinhalte und -Methoden deutlich spürbar. Die Omas gegen rechts diskutierten darüber mit den Fachschüler*innen.

Als sie zusammen mit anderen zivilgesellschaftlich engagierten Gruppen die gemeinsame Abstimmung der Union mit der AfD im Bundestag kritisierten, wollte die CDU ihnen wegen Verstoßes gegen das Neutralitätsgebots die Gemeinnützigkeit und damit staatliche Fördergelder entziehen. Dabei haben die OMAS GEGEN RECHTS diese nie beantragt. Die  Parteiunabhängige Initiative steht für Pluralismus, Demokratie, Toleranz und Menschenwürde und finanziert ihre Aktivitäten aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Lokale Gruppen der OMAS schießen wie Pilze aus dem Boden.
In Tübingen sind die Frauen aus der Nachkriegsgeneration, deren Kindheit noch von den Schrecken der Naziherrschaft überschattet war, mit Aktionen wie der Mahnwache für Demokratie vor der Stiftskirche, Infoständen auf dem Marktplatz und Unterrichtsbesuchen an Schulen aktiv.

Omas gegen rechts im Politikunterricht
Omas gegen rechts im Politikunterricht

Am 09. Mai diskutierten vier Vertreterinnen der Initiative im Rahmen des Politikunterrichts mit Schüler*innen der Fachschule für Sozialwesen der SOPHIENPFLEGE über die Spuren der Verwüstung, die die „totale Erziehung“ im NS-Staat noch Generationen später in der Seele von Menschen hinterlässt, über menschenverachtende Sprache und das große Schweigen über die Vergangenheit, über rechte Frauenbilder, Ungleichheit und den Wert der Demokratie im Kleinen wie im Großen.
Die OMAS GEGEN RECHTS verstehen sich als „Zweitzeuginnen“, die nicht wollen, dass sich wiederholt, was sie als Kinder erlebt haben: Eltern und Lehrer, die mit Wiederaufbau und Verdrängung beschäftigt waren, ihnen mit emotionaler Kälte begegneten und die eigenen Traumata als Schläge weiterreichten. Ihr Credo: Schon einmal wurde eine Demokratie mit demokratischen Mitteln abgewählt. Ein zweites Mal darf das nicht passieren.

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